Die Weißen Dörfer in Andalusien

Die Route der Weißen Dörfer

Es gibt mehr als 40 Orte, die die Route der Weißen Dörfer in Andalusien bilden. Sie wurden in den siebziger Jahren offiziell registriert durch das Informations- und Tourismusministerium. Die Orte reichen von der Bucht von Cádiz bis hin zur Küste nach Málaga. Die weißen Dörfer in Andalusien (siehe online Karte) befinden sich meist im Hinterland und liegen zwischen den Pinienwäldern der Küste und den Olivenbäumen der Berge. Heutzutage gibt es sowohl in der Provinz Cadiz als auch in der Provinz Malaga Routen mit der Bezeichnung Weiße Dörfer, da sich diese in der Tat in beiden befinden.

 

Die gemeinsame Charakteristik aller ist die weiße Farbe der dortigen Häuserwände. Wenn man sich fragt, warum es gerade diese Besonderheit gibt, muss man sich den Hafen von Cádiz Anfang des 19. Jahrhunderts vorstellen, als eine Gelbfieber-Epidemie durch die aus Amerika kommenden Handelsschiffe eingeschleppt wurde. Diese Epidemie griff so stark um sich, dass sich die Bewohner von Cádiz gezwungen sahen, in das bergige Hinterland zu flüchten, und somit breitete sich die Krankheit aus. Um die Häuser und Straßen zu desinfizieren, wurden als Hygienemaßnahme die Häuser gekalkt. Noch heute gibt es diese Praxis, die auf die Araber zurückgeht. Einmal pro Jahr bearbeiten und kalken die Bewohner ihre Häuser, manchmal über die abgebröckelten Stellen, die von einem auf das andere Jahr auftreten können.

 

Da jedes Dorf in Andalusien seinen Charme hat, haben wir einige im Hinterland der Provinz Cádiz ausgewählt, die man perfekt mit einem Aufenthalt an den Stränden der Costa de la Luz kombinieren kann.

Arcos de la Frontera

Eine Stadt, die zur Literatur einlädt, die sich zwischen Jerez de la Frontera, seiner Geschichte und seinen Legenden bewegt. Arcos de la Frontera thront auf einem Felsen von 185 m Höhe über dem Meeresspiegel und liegt neben dem Fluss Guadalete. Sie liegt 34km von Jerez de la Frontera und 66 km von der Provinzhauptstadt Cádiz entfernt. Das sich unter ihr ausbreitende Land ist eine Landschaft mit wertvoller Fauna und Flora.

 

Was die Bauwerke anbelangt, ist die Burg von Arcos de la Frontera erwähnenswert. Sie wurde über einer Maurenburg errichtet, bei der die Puerta de la Justicia (Tor der Gerechtigkeit) betrachtet werden kann, die im 14./15. Jhdt. re konstruiert wurde. Das Rathaus von Arcos ist ein barocker Bau, in dem seit 1632 öffentliche Institutionen tätig sind. Hier fällt das Hauptportal auf, das von Árcangel San Miguel, dem Patron des Ortes, fertig gestellt wurde. Zudem gibt es den Plenarsaal im handgearbeiteten Mudéjar-Stil. Weitere interessante zivile Bauwerke sind der Palacio del Águila 15. – 18. Jhdt., der Palacio de Valdespino 16. – 17. Jhdt., der Palacio de Pedro Gamaza aus dem 15. Jhdt., der Palacio del Marqués de Torresoto oder der Palacio del Mayorazgo, ein wunderschönes Gebäude aus dem 17. Jhdt. mit geschmiedeter Fassade und einem säulen geschmückten Innenhof.

 

Als religiöses Gebäude ist die Kirche Stª María de la Asunción bemerkenswert, die größte und älteste Kirche. Die Kirche San Pedro wurde über einer Moschee im 18. Jhdt. Gebaut. Des Weiteren gibt es die Frauenklöster Encarnacion und Mercaderías sowie die Kirche San Agustín zu sehen.

 

Arcos de la Frontera verfügt auch über international bekannte und prämierte Weine wie die von der Weinkellerei Huerta de Albalá ca. 12km außerhalb der Stadt gelegen. Der Weinberg „La Vicaría“ der Weinkellerei Paez Morilla aus Jerez de la Frontera befindet sich ebenfalls in dieser Gegend.
Was die Feste betrifft, sticht besonders die Karwoche hervor, die mit dem Fangen des Stieres von Aleluya offiziell endet. Zur Erholung dient neben diversen Wanderrouten der Golfplatz Arcos Golf (vormals Arcos Gardens) in der nahen Umgebung.

Algar

Gegründet von einem berühmten Amerikaner im 18. Jhdt., Domingo López de Carvajal, ist Algar ein Dorf mit schönem Dorfkern inmitten der Natur, ein unverzichtbarer Ort im Kalender jedes Reisenden, der die Besonderheit der Weißen Dörfer schätzt.

 

Algar befindet sich 57 km von Jerez de la Frontera entfernt im östlichen Teil der Provinz Cádiz an einem Ort, der vom Fluss Marajade geprägt wird, nah dem künstlichen See Pantano de los Hurones, dem größten Stausee der Provinz Cádiz, zwischen dem Naturpark Grazalema und dem Naturpark Alcornocales. In Algar erwarten Sie Panoramaaussichten, botanische Besonderheiten und eine Fauna von ökologischer Bedeutung.

 

Was die Sehenswürdigkeiten von Algar anbelangt, können Sie die Höhle von Dehesilla besichtigen, eine bedeutende Ausgrabungsstätte des Neolithikum, das frühere Rathaus aus dem 18. Jhdt., ein ehemaliges Hotel und die Kirche Santa María de Guadalupe, die den gleichen Namen wie die mexikanische Jungfrau trägt und Patronin des Ortes ist. Unter den Festen gibt es die Prozession San Nicolás und die Rallye von Algar, die jedes Jahr im in der ersten Monatshälfte im April stattfindet. Des Weiteren ist ein Besuch der Burgen Fontanera und Rival interessant.

Prado del Rey

Im Nordosten der Provinz Cádiz gelegen, zwischen dem Hinterland von Jerez und dem Hinterland von Grazalema, das zur Zeit von Carlos III besetzt wurde. Prado del Rey ist einer der Orte dieser Gegend, der sich am ehesten an die Veränderung und das heutige moderne Leben angepasst hat.

 

Im Reiseprogramm sollte ein Besuch der Reste der alten Römerstadt Iptuci nicht fehlen, die die nahen Salzstraßen zu nutzen wusste und als eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten auf der Route der Weißen Dörfer gilt.

 

Durch seine Lage inmitten der Natur des Naturparks der Berge von Grazalema kann man die beiden Wanderwege Taravilla oder Cerro del Verdugo mit einem bedeutenden botanischen Garten finden. Oder starten Sie mit dem Wanderweg am Castillo de Matrera und kehren am Folgetag auf dem Wanderweg de las Lomas zurück, beide sind besonders schöne Wanderwege.

El Bosque

Gelegen am gleichnamigen Fluss liegt dieser Ort, der sich auch im sanften Tourismus einen Namen gemacht dank seiner Gastronomie und seines Erholungs- und Freizeit Wertes im Einklang mit der Natur. Hier gibt des die Mühle Molino del Duque, die Kirche Nuestra Señora de Guadalupe, das Rathaus, die Einsiedelei Ermita del Calvario und der botanische Garten Castillejo. Zudem finden Sie im Ort El Bosque das Besucherzentrum von Grazalema, das „Centro de visitantes del Bosque de Grazalema“ und das Käsemuseum El Bosque.

Villaluenga del Rosario

Im Manga-Tal gelegen, in einem engen von der Natur geschaffenen Tal eingeschlossen, das schon vielen Invasoren dieser Gegend belagert wurde, liegt Villaluenga. Der Naturpark von Grazalema schützt seine Umgebung und wird durchzogen von den Flüsschen vom Wasserfall Garganta de la Barrida und Los Álamos, zwischen Wäldern und Tälern folgt seine Schönheit der Spannung seiner Route. Besonders erwähnenswert sind auch die Höhlen von La Manga aus der Altsteinzeit verteilt über das Land. Wir empfehlen auch einen Besuch der Stierkampfarena aus dem 18. Jhdt., eine der originellsten in Spanien, viereckig und mit einem Boden aus Stein.

Benaocaz

Die gigantische Form eines Bergfelsens namens Salto de Cabrero öffnet uns den Weg zum ehemaligen Versteck der Mauren der Epoche der Nazari, dem Ort Benaocaz, im Gebirge gelegen, welches das Tal mit dem Fluss Tavizna umgibt. Wenn Sie gern wandern, dann werden Sie die Gegend um den Salto de Cabrero lieben und den Anstieg auf den Ring mit den Nestern der Geier. Vielleicht sehen Sie sogar einige Gänsegeier.

Empfohlene Besichtigungen: Straße aus der Römerzeit, die als Kommunikationsweg zwischen Lacilbula, Ocurrí und Acinipo diente; Burg Aznalmara mit großem Waffenhof; Barrio Nazarí: Stadtviertel aus dem Mittelalter; Ermita del Calvario: Einsiedelei populär bei Pilgern.

Ubrique

Ubrique liegt inmitten des östlichen Teils der Provinz Cádiz umgegeben vom Fluss mit gleichem Namen, einer der schönsten der ganzen Route in die weißen Dörfer in Andalusien. Das herausragendste Merkmal von Ubrique ist das Lederhandwerk. Werkstätten, die das handwerkliche Wissen der Lederwarenindustrie seiner Einwohner zeigen und ein unvergleichbares exzellentes national bekanntes Niveau. Ubrique is sehr bekannt durch die Herstellung von Lederwaren versehen mit dem Qualitätssiegel „Made in Spain“, darunter Lederschuhe und Lederhandtaschen international bekannter Luxusmarken wie Dior, Chanel, Loewe und Carolina Herrera. Es gibt auch Lederprodukte mit Eigenmarken von Lederwaren aus Ubrique, wie z.B. Pielfort, El Potro oder Barada.

 

Des Weiteren empfehlen wir einen Besuch der Ausgrabungsstätte Ocurrí (auch bekannt als Ocurrís), eine ausgezeichnete Gelegenheit Reste einer römischen Stadt zu besuchen inmitten der Natur eines Hügels namens Mora. Hier hat man Mauerreste, Häuser Reste und eine Grabstätte gefunden.
Im Zentrum von Ubrique finden Sie das Ledermuseum beim Frauenkloster Capuchinos aus dem 17. Jhdt. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch der Kirche Nuestra Señora de la O. Des Weiteren sollte ein Besuch des Museums des berühmten Stierkämpfers aus diesem Ort, Jesús de Ubrique, nicht fehlen.

 

Wanderungen: Zur Burg Castillo de Fátima, der Festung von Cardela, die Teil der Verteidigungslinie der arabischen Herrscher von Granada war. Sie ist in einem schwer zugänglichen Teil gelegen, bietet aber einen außergewöhnlichen Blick auf die Landschaft.

Grazalema

Wichtigster Ort der bergigen Landschaft, der sie ihren Namen gegeben hat. Grazalema liegt im Nordwesten der Provinz Cádiz und ist der bekannteste Ort auf der Route in die weißen Dörfer von Andalusien. Grazalema hat gewusst, sich innerhalb des spanischen ländlichen Tourismus als bedeutender Ort zu positionieren. Beim Spaziergang auf seinen Straßen und Plätzen lässt sich die schöne Architektur der hiesigen Bauweise entdecken.

Besichtigungen: 3 Aussichtsplattformen: Mirador el Tajo, Aso Maderas und Peñascos bieten schöne Ausblicke. Reste einer römischen Stadt aus dem 2. Jhdt.

 

Im Ort finden Sie die Ruine der Einsiedelei Calvario und mehrere Kirchen wie die Kirche Nuestra Señora de la Encarnación aus dem 17. Jhdt. In Grazalema gibt es auch verschiedene Hotels. und es ist Ausgangspunkt für Ausflüge ins gebirgige Hinterland. Im Spa von Grazalema können Sie entspannen nach den Ausflügen in die Umgebung. Im Dorf selbst können Sie handgemachte Produkte aus Wolle kaufen. Im benachbarten Benamahoma befindet sich ein Ökomuseum zum Thema Wasser sowie ein Museum über die Mauren und Christen.

Zahara de la Sierra

Der höchste Punkt des Dorfes ist der Turm Torre del Homenaje mit spektakulärem Ausblick auf den künstlichen See Zahara-El Gastor. Wir empfehlen einen Besuch der Kirche Santa Maria de la Mesa. Zahara de la Sierra ist ideal, um zum Wasserfall Garganta Verde zu gelangen (2,5 km, 2,5 Stunden). Hierfür ist eine Erlaubnis notwendig, die Sie beim Besucherzentrum in Zahara de la Sierra oder im Besucherzentrum von El Bosque bekommen können. Vom Wasserfall aus kann man die Höhle Cueva de la Ermita sehen.

Vejer de la Frontera

Vejer de la Frontera befindet sich nur eine halbe Stunde entfernt von Touristenzentren wie Chiclana mit Novo Sancti Petri, Conil, dem Golfplatz von Montenmedio und eine Stunde entfernt von der Provinzhauptstadt Cádiz. Der Ort Vejer liegt ganz in der Nähe der nicht nur bei Hippies angesagten Strände der Provinz Cádiz Caños de Meca und El Palmar, letzterer sehr bekannt unter Surfern. Das historische Trafalgar-Kap liegt bei Caños de Meca, im Ortsbereich von Barbate.

 

Auf einer serpentinenartigen Straße gelangt man nach Vejer de la Frontera und seinem Hauptplatz Plaza de España. Besichtigen Sie die Stadtmauer, ihre Bögen z.B. den Arco de Sancho IV, das Tor Puerta de la Segur, die Burg, das Haus Casa del Mayorazgo und das Frauen Kloster Concepcionistas. Die Restaurants in Vejer de la Frontera bieten traditionsreiche sowie internationale und Küche mit marokkanischem Einfluss. In Vejer gibt es zudem Sprachschulen, um Spanisch zu lernen.

Medina Sidonia

Wir empfehlen den Besuch am Bogen Arco de la Pastora zu starten. In Medina Sidonia gibt es ein kleines ethnographisches Museum zu besichtigen, das das Leben der Menschen im Hinterland der Provinz Cádiz nach dem spanischen Bürgerkrieg zeigt. Des Weiteren gibt es ein archäologisches Museum. Sie sollten nicht den Besuch der Burg von Medina Sidonia verpassen mit ihrer spektakulären Aussicht. Genauso wie die von der Hauptkirche Santa María la Mayor mit dem krönenden Turm und seinen 156 Stufen.

 

Im Hochsommer gibt es die Veranstaltung „Die Weißen Nächte von Medina“, bei der alle Sehenswürdigkeiten und Kirchen für Besucher geöffnet sind. Medina Sidonia ist ungefähr eine halbe Stunde entfernt von Conil oder Chiclana (Novo Sancti Petri). In der Umgebung lohnt sich ein Besuch von „A campo abierto„, der Aufzucht von Stieren von Torrestrella, die für das Publikum geöffnet ist und bei der Sie alles rund um die Stierzucht und die berühmten Pferde von Álvaro Domecq in der Finca Los Alburejos erfahren.

Algodonales

Für die Liebhaber und Liebhaberinnen von Paragliding ist der Ort Algodonales eine internationale Referenz. Auch bekannt durch ein Fest im Mai, bei dem eine Schlacht vom 02. Mai 1810 und der damalige Einfall der napoleonischen Truppen historisch nachgestellt wird. Hier lohnt sich ein Stopp auf der Fahrt durch die weißen Dörfer in Andalusien.

Setenil de las Bodegas

Auf unserer Tour in die weißen Dörfer in Andalusien entdecken wir Setenil de las Bodegas, das sich ca. 2 Fahrstunden von Jerez entfernt befindet. Auf  Es ist bekannt durch einige seiner Häuser, die sich unterhalb der Felsen eindrücken und teilweise in diese hineingebaut wurden. Sie können die Burg von Setenil besichtigen, eine Festung aus der Zeit der Mauren der Nazarí-Epoche. Setenil ist auch ideal, um es mit einem Besuch von Ronda oder Antequera zu kombinieren.

Jimena de la Frontera

Jimena de la Frontera befindet sich im östlichen Teil der Provinz Cádiz, im Hinterland des Gebiets von Gibraltar. Es gibt dort die prähistorische Höhle La Laja Alta mit Höhlenzeichnungen, die mehr als 3000 Jahre alt sind. Jimena ist auch ein Ausgangspunkt zum Besuch des Naturparks Alcornocales. Dieser verfügt über ein Gebiet mit der größten Anzahl von Steineichen weltweit und liegt sowohl in der Provinz Cádiz als auch in der Provinz Málaga. Sie können die Burg von Jimena besuchen und das Baño de la Reina Mora (Bad der maurischen Königin). Es gibt auch einen typischen Volkstanz von Jimena, den sogenannten Jincaleta. Nach Jimena de la Frontera gelangen Sie am ehesten ausgehend von Algeciras, Gibraltar oder der Costa del Sol.

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