Jaén in Andalusien Spanien

Jaén Stadt

Jaén Stadt ist die Hauptstadt der Provinz Jaén, der sie ihren Namen gab. Die Stadt liegt im Südwesten dieser Provinz, die zur Region Andalusien und damit zu Spanien gehört. Südlich und östlich grenzt an die Provinz Jaén die Provinz Granada an, westlich befindet sich die Provinz Córdoba.

 

Das Wetter in Jaén wird bestimmt durch ein kontinental-mediterranes Klima mit kühlen Wintern und heißen Sommern.

 

Die Stadt wird auch als Hauptstadt des Olivenöls bezeichnet. Der Olivenanbau und die Olivenölproduktion in Jaén und ihrer Provinz sind international anerkannt, denn es ist eine Tätigkeit, die seit der Zeit der Besiedlung durch die Phönizier ausgeübt wird und dessen Produkte in die ganze Welt exportiert werden. Das Olivenöl ist die Grundlage der Mittelmeerdiät, daher anerkannt als immaterielles Kulturerbe der Menschheit geschützt durch die UNESCO. In Jaén findet alle zwei Jahre die EXPOLIVA statt, eine internationale Messe des Olivenöls. Sie ist ein Zusammentreffen von Produzenten, Fachleuten und Einkäufern, bei der die besten Olivenöle prämiert werden.

Anreise nach Jaén Stadt

Durch ihre geographische Lage auf halbem Wege zwischen Andalusien und dem Rest der iberischen Halbinsel ist Jaén seit ewigen Zeiten ein Ort, an dem sich die Wege kreuzen. Deshalb führen die wichtigsten Straßen Spaniens durch ihr Gebiet, weshalb sie eine der am besten angebundenen Gegenden des Landes ist.

 

Damit man von der Hauptstadt Spaniens Madrid nach Jaén mit dem Auto kommt, sollte man die A4/A44 nehmen. Die Fahrt dauert ca. 3,5 Stunden. Genauso wie die Fahrt von Sevilla nach Jaén Stadt über die A4/A 311/A 316. Von Granada-Stadt nach Jaén über die A44/J14 dauert es ca. 1 Stunde zwanzig Minuten und von Córdoba-Stadt nach Jaén über die A4 ca. 2 Stunden.

Um die anderen beiden Renaissance-Städte der Provinz Jaén kennenzulernen, kann man von Jaén Stadt aus nach Úbeda in eineinhalb Stunden fahren, und nach Baeza gelangt man in 40 Minuten. Beide Städte sind UNESCO Weltkulturerbe.

 

Für die Anreise nach Jaén Stadt mit dem Flugzeug ist der nächstgelegene Flughafen Granada-Jaén Federico García Lorca (GRX), ca. 100 Kilometer entfernt. An diesem Flughafen landen innerspanische Flüge sowie internationale Flüge, u.a. aus Großbritannien wie z.B. London-Gatwick.

 

Wenn man mit der Bahn nach Jaén anreisen will, gibt es gute Zugverbindungen in Spanien. Zum Beispiel erreicht man Jaén von Madrid aus in ca. 4 Stunden per Zug.

Geschichte von Jaén

Das reiche kulturelle Erbe von Jaén ist die Hinterlassenschaft der Kulturen, die hier aufeinander trafen und ihre Spuren auch in ihrer historischen Altstadt hinterlassen haben.

In Jaén befindet sich eine der ältesten menschlichen Siedlungen der iberischen Halbinsel, was die Funde zeigen, die man im Norden der Stadt in der archäologischen Ausgrabungsstätte Marroquíes Bajos gefunden hat. Sie sind aus der Jungsteinzeit und ca. 4.500 Jahre alt.

 

Auch hat man in der nahen Umgebung der Stadt eine iberische Siedlung gefunden. Die Karthager haben diesen Ort vor der Ankunft der Römer “Auringis” oder “Aurgi” genannt, da sie bei ihrer Ankunft Gold gefunden haben. Sie wurde verkleinert und unter die Herrschaft Roms unterworfen bis zum Jahr 207 v. Chr., die sie Auringi, Orongi und Aurgi nannten. Im Jahr 74 deklarierte sie der römische Imperator Vespasiano zur Gemeinde.

 

Nach dem Zeitalter der Westgoten folgte die Besetzung durch die Mauren der von ihnen sogenannten “Geen” (Weg der Karawanen) oder “Yayan”. Sie wurde Hauptstadt ihres eigenen Königreichs und eine der bedeutendsten Großstädte des Abendlandes. Es gab Moscheen und Festungen Burgen, ein Zeitalter das 1246 mit der Eroberung durch den König Fernando III “el Santo” (Ferdinand III., der Heilige) endete. Der besiegte Herrscher Ibn Al Ahmar gründete in Granada die Dynastie des Nasrides.

Nachdem die Verteidigung der Stadt Jaén verstärkt wurde, wandelte sie der König in eine der strategisch bedeutendsten Festungsanlagen der Grenze um. Zudem verlegte er hierhin den Bischofssitz von seinem vorherigen Sitz in Baéza. Zeugnis davon gibt auch die überlieferte Legende von Enrique II, eingraviert in sein Wappen mit dem bedeutenden Satz “Muy Noble, Famosas et Muy Leal Ciudad de Jaén, Guarda e Defendimiento de los Reinos de Castilla”. (“Sehr noble und berühmte, treue Stadt von Jaén, zum Schutz und der Verteidigung der Könige von Kastilien.”)

Die katholischen Könige nutzten Jaén Stadt als Verwaltungszentrum und logistisches Zentrum für ihre Unternehmungen zur Rückeroberung von Granada. Isabel I. von Kastilien empfing im Jahr 1489 Christoph Kolumbus im alten Bischofspalast. Sie war Geldgeberin für die Finanzierung seiner Reisen. Ab 1492 nach der Rückeroberung von Granada ging die Bedeutung von Jaén zurück, dennoch war Jaén im 16. Jhdt. eine der wichtigsten Städte Kastiliens und von wirtschaftlicher Bedeutung.

 

Im 17. Jhdt. litt sie unter diversen Krisen wie Pest, Ernteausfälle und Hungersnot, von denen sie sich im 18. Jhdt. nur langsam erholt hat.

Mit dem Unabhängigkeitskrieg gegen Napoleon im 19. Jhdt. wurde aus Jaén Stadt wieder ein Ort von logistischer und strategischer Bedeutung. In diesem Jahrhundert war sie aufgrund ihrer geographischen Lage ein Ort, an dem sich die militärischen Wege kreuzten und gewaltsame Aktionen der Militärs stattfanden und an dem der kurzlebige Ruhm von General Rafael del Riego endete.

Die Kathedrale und die Burg von Jaén

Die Kathedrale von Jaén “La Catedral de la Asunción de la Virgen de Jaén” aus dem 16-18. Jhdt. ist eines der repräsentativsten Gebäude im Renaissance-Stil in Spanien. Im Außenbereich ragen zwei Türme mit je 62 Meter Höhe hervor. Im Innern kann man den Hauptaltar Raum mit der Reliquie des Santo Rostro sehen, dem Schweißtuch der Heiligen Veronika, mit dem sie Jesus den Schweiß seines Gesichts abgewischt hat. Sehenswert ist auch das Museo Catedralicio (Museum der Kathedrale).

 

Das beste Foto der Kathedrale und der Stadt kann man von der Burg Castillo de Santa Catalina aus machen. Eine Festung aus dem 13. Jhdt. auf einem Hügel, nach dem sie benannt wurde. Der Bau geht auf die Araber zurück. Nach der Rückeroberung durch die katholischen Könige wurde der Alcázar neu errichtet und eine Kirche neben dieser arabischen Festung gebaut. Sie wurde ersetzt durch das was heute das Gebäude des Parador von Jaén ist. Es gibt einen Turm “Torre del Homenaje” mit ca. 40 Metern Höhe sowie das Informationszentrum “Centro de Interpretación”.

Weitere Sehenswürdigkeiten von Jaén Stadt

Sie können durch das schöne Stadtviertel Barrio de la Magdalena y San Juan in Jaén schlendern mit maurischem Anstrich, wo wir auch die Baños Árabes im Palacio de Villadompardo finden, die größten arabischen Bäder Europas finden. Zudem öffnet sich hier den Besuchern das Museo de Artes y Costumbres Populares (Museum der Künste und Volksbräuche) und das Museo Internacional de Arte Naïf (Internationales Museum für Naive Kunst). In diesem Viertel befinden sich auch die Kirche Iglesia de San Juan Bautista mit ihrem Glockenturm mit der offiziellen Uhr der Stadt.

 

Unbedingt besuchen sollte man das Stadtviertel Barrio de Santa Cruz, das ehemalige jüdische Stadtviertel, in dem sich heute die Kirche Iglesia de San Andrés aus dem 13. Jhdt. über der früheren Synagoge befindet. Ihre Santa Capilla ist aus dem 16. Jhdt. Es gibt auch ein Denkmal im Viertel, das an die Vertreibung der Juden erinnert. Ebenso findet man hier die einige Reste der Stadtmauer mit dem ehemaligen Zugang zur Stadt.

 

Weitere interessante Sehenswürdigkeiten von Jaén Stadt sind die Basílica Menor de San Ildefonso mit ihrer gotischen Fassade und der Virgen de la Capilla oder das Kloster Real Monasterio de Santo Domingo mit seinem Kreuzgang und die Iglesia de Santa María Magdalena, die älteste Kirche von Jaén aus dem 14. Jhdt. Gehen sie weiter, um den Palacio del Condestable Iranzo mit seinem kunstvollen Dach zu sehen oder besuchen Sie das Refugio Antiaéreo (Luftschutzbunker aus dem spanischen Bürgerkrieg) am Santiago-Platz.

Einen Besuch wert ist auch das Museo de Jaén mit spanischer Kunst und der Palacio de los Vilches aus dem Jahr 1605.

 

Um sich nach den Besichtigungen zu erholen, bieten sich die Bars und Restaurants in Jaén an, die zum Probieren der Tapas und der reichhaltigen Gastronomie einladen und wo Sie die bekannte pipirrana, ein typisches Salat-Gericht aus Jaén, probieren können.

Feste und Feiern in Jaén

Die Besucher können Ihre Reise nach Jaén so wählen, um an den wichtigsten Feiern der Stadt teilzunehmen.

 

Am Vorabend des 17. Januar werden die Las Lumbres de San Antón gefeiert, um zu essen, zu tanzen und am Lagerfeuer zu singen.

Zwischen Februar und März wird der Karneval gefeiert mit einem Umzug, der die Legenden der Stadt zeigt, mit Tänzen, Kostüm Wettbewerben und Musikdarbietungen.

Die Semana Santa von Jaén (Karwoche in Jaén) findet je nach Jahr zwischen März und April statt.

Im Monat Mai finden in Jaén mehrere Feste statt. Während des ersten Wochenendes im Mai die sogenannte Cruces de Mayo (Mai-Prozessionen mit Kreuzen). Am zweiten Sonntag im Mai findet das Pilgern Romería del Cristo del Arroz und Romería de la Virgen de la Cabeza statt. Zwischen Mai und Juni je nach kirchlichem Kalender ist Fronleichnam.

Im Juni feiert Jaén sein Fest zur Ehre der Virgen de la Capilla, eine Patronin der Stadt. Zur Sommersonnenwende am 24. Juni sind die San Juán Feiern.

Am Ende des Sommers am ersten Sonntag im September findet das traditionelle Fest Divina Pastora statt. Am dritten Sonntag im September findet die Wallfahrt Romería de la Vírgen Blanca statt, im Oktober das Volksfest Feria de San Lucas mit dem 18. des Monats als Haupttag.

Am 25. November findet der Tag zu Ehren der Patronin der Stadt statt (Día de Santa Catalina) mit der Prozession der Pilger zur Umgebung der Burg.

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